Teil
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Weiter geht es mit dem 8.
Teil!
Das Einsetzen der fertig zusammengebauten
Hinterachse war von der leichteren Gangart, und zu Zweit
binnen weniger Minuten erledigt.
Nach 14 Monaten steht er nun, zumindest schon mal
hinten, wieder auf eigenen Rädern.
Jetzt wird die Vorderachse komplettiert. Dazu
müssen an den Motorträger mit den Querlenkern die
Federbeine montiert werden.
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Zwischendurch noch ein Bild von den zahlreichen
Nebenschauplätzen hier im Haus…
Der graue 02 (rechts im Bild) ist ein früher 1967er
1600-2 mit mechanischer Kupplungsausrückung,
Ein-Kreis-Bremse und 6V-Lichtanlage. Völlig unverbastelt, und absolut original und vollständig!!!
Ein ausgesprochen seltener Glücksfall in „bristol“.
Der rote im Hintergrund ist ein echter ti, und wird
gerade zerlegt. Dieser Wagen erfordert demnächst
den Wiederaufbau mit einer Richtbank.
Der Wagen war früher im Renneinsatz gefahren, und ist
in entsprechendem Zustand. Wir schätzen den
Austausch von mind. 50% der Karosserie. 235er
Reifen und sehr zügige Gangart fordern halt ihren Tribut.
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Weiter geht’s mit einem etwas ansehnlicheren BMW
weiter links in der Halle, außerhalb dieses Bildes! :)
Die Federbeine sind mit ihren 6 Schrauben ebenfalls
rech flott eingesetzt,…
…und dann können auch schon die Radnaben und
Bremssättel aufgesetzt werden.
Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag.
So, auch die Vorderachse ist jetzt komplett.
Es gibt hier eine Besonderheit: Die
Achsverschraubungen, die in den Gummilager geführt sind, dürfen
noch nicht festgeschraubt werden. Das geschieht
erst wenn der Wagen auf eigenen Rädern in Ruhelage
steht. Der Hintergrund dazu ist, dass sich diese
Gummilager in-sich verdrehen, wenn die Räder ein-,
oder ausfedern. Verschraubt man diese Lager in
völlig ausgefederten Zustand (wie auf dem Bild) werden
sie beim Einfedern
zerreißen da dann der Verdreh-Weg im Gummi zu groß ist.
Und um diese „offenen Baustellen“ nun nicht zu vergessen,
kommen kleine rote Pfeile (Aufkleber) auf
die Kotflügel, um darauf hinzuweisen! Sind die
Schrauben angezogen, kommen die Pfeile wieder ab! :)
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Jetzt geht es an den Aufbau der Türen. Die
komplette Mechanik muss rein. D.h. Türschließe und
Dreiecksfenster mit Fensterhebemechanik und Fangband. Das ist gefühlt, abgesehen von den Vergasern,
die andere Hälfte aller Schrauben an diesem Auto.
:)
Dazu kommt, dass es so gut wie keinen Referenzpunkt
für die Einstellung der ganzen Konstruktion gibt,
und alle Schraublöcher im Blech als Langlöcher
ausgeführt sind.
Am besten beginnt man mit dem korrekten Ausrichten
des Türkastens zur Karosserie. Spaltmaße und
Höhe beachten! Dann setzt man den Dreiecksrahmen
ein, und positioniert ihn so, dass er im Fenster-
bereich sauber am Tür-Gummi abschließt und korrekt zur A-Säule ausgerichtet ist
und sauber parallel
dazu verläuft. Die Feineinstellung der Seitenneigung
kommt später, kann aber ohne Probleme schon
mal auf maximale Innenneigung gebracht werden, wenn
man mit den „harten“ Vollgummi-Türdichtungen
arbeiten muss, die zuletzt auf dem Markt waren.
Angeblich bringt BMW neue aus Moosgummi, ich habe
aber noch keine gesehen. Mein BMW-Händler
vertröstet mich seit Anfang des Jahres.
Ich warte jetzt nicht mehr – ich habe die „harten“
eingebaut, und es funktioniert tatsächlich tadellos!
Der Trick bei der ganzen Einstellerei
ist, dass die Seitenscheibe dann beim Herunterkurbeln nicht nach
hinten abkippt!
Dazu muss der „Rollschuh“ bei mittiger Scheibe mit
entsprechender Vorspannung gegen das Schienen-
profil gedreht werden. Halten und festschrauben. Darauf achten, dass der
Halter für den Anschlag nach
oben nicht wieder verrutscht! Sofort im Anschluss
wird die hintere Schiene gegengelegt, und ebenfalls
verschraubt.
Fertig! :)
Das ist natürlich eine
„etwas“ vereinfachte Beschreibung der ganzen Prozedur, und diejenigen von Euch,
die das schon mal gemacht haben, wissen was ich
damit meine…
(Für die Genau-Hingucker:
Ich weiß, der Türöffner ist an der falschen Stelle und auch noch der linke.
Der kommt natürlich dort wieder weg, wenn die
Fensterkurbeln endlich da sind! Da die Aufnahme aber
die Selbe ist, hilft er mir schon mal beim
Einstellen.)
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So, die Fenster kurbeln sauber rauf und runter, und
das Auto steht komplett auf seinen Rädern.
Es wird (langsam)!
Auch der Kofferraum ist fertig und ich schaue mich
begierig nach Arbeit um.
Manfred meint, er hätte da noch einen grauen 1600-2 ...
Wir grinsen uns an, und ich bedanke mich für das
freundliche Angebot, lehne aber dennoch erst mal ab.
:)
Weiter geht’s mit dem Innenausbau. Die A-, und B-Säulen
müssen mit Kunstleder verklebt werden,
und dann
kommt eine Arbeit, vor der ich mich am Liebsten gedrückt hätte:
Der Einbau des „Himmels“!
(düstere
schwere dramaturgische Musik, leise grollender Donner im Hintergrund zur
Untermahlung dieses entsetzlich bedeutungsschwangeren Satzes!)
Mein Mut
wir von Heerscharen von apokalyptischen Reitern bedroht, die Hände sind schon
ganz feucht,
das
Schwert des Damokles schaukelt bedenklich über mir… Aber als Alleinunterhalter
bleibt einem eben
nichts erspart,
und daher muss ich da wohl ran.
Also erst
mal Hände waschen!
Der
Sauberkeitsstandard, der in der medizinischen Chrirurgie verlangt wird, stellt
für diese Arbeit das
gerade noch
akzeptable Minimum dar!
Der Himmel
ist w e i ß !
Jetzt
heißt es aufpassen!
Also erst
mal das ganze Gebilde reinhängen, und mittig ausrichten. Den hinteren
Pappträger verkleben,
dann nach
vorne abspannen, und mit Klammern fixieren. Die C-Säulen ausrichten, und
rundherum zu-
schneiden.
Alles ankleben, und fertig.
e voilà!
Aber auch
das ist wieder eine recht euphemistische Kurzbeschreibung des eigentlichen
Aktes! :)
Aber hey - drin isser!
Nachdem das nun erledigt ist *uff*, können nun die
Tür-, und Fenstergummis eingesetzt bzw. wo erfor-
derlich, eingeklebt werden, und die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe
können rein.
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Als nächste wird die Vorderkante des
Armaturenträgers (das Blechteil, dass das Armaturenbrett und die
Lenksäule trägt) schwarz gestrichen, damit man
später zwischen den Bauteilen des Armaturenbretts
kein „Orange“ durchscheinen sieht.
Dann kann auch schon das Armaturenbrett rein.
(Ich weiß, das Kabel zum Lichtschalter liegt
falsch. Das habe ich vor dem Einbau noch korrigiert!)
:)
Das Armaturenbrett ist neu, und kommt in einem
ansehnlichen Karton.
Also auspacken und begutachten.
Zack, und drin ist es. Ein Klacks! =)
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Als nächstes kommt der Teppich.
Wie bereits erwähnt, ist der von ARNOLD, und passt
tatsächlich „wie die Faust aufs Auge“.
Ich bin begeistert!
Das Bild ist leider nicht so toll. Meine Kamera
macht bei schlechter Beleuchtung einfach keine guten
Fotos mehr.
In der Mitte könnt ihr einen Chrombügel über dem
Handbremshebel sehen. Der gehört zu einem wahrhaft
abenteuerlichem Gurtsystem von der Firma „KLIPPAN“.
Dazu später mehr.
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Neue Baustelle: Nochmal die Vergaser. Nachdem sie
nun seit einiger Zeit schon zusammen sind, habe
ich immer noch auf die 4 Federn gewartet (nein,
nicht der Film). Diese Federn gehören zu
den Kaltstart-
klappen. Meine Federn waren leider kaputt.
Herr Kind, von der „Vergaserwerkstatt“ war so
freundlich, bei meiner Teilebeschaffung rund um die
SOLEX-Vergaser mit Rat und Tat, und sogar einigen
gratis Teilen, zur Seite zu stehen.
Also noch einmal vielen Dank an dieser Stelle!
Und gleich noch einen weiteren Dank möchte ich
loswerden – der Andy Andexer hat mir
freundlicherweise
ein Schwimmerstandeinstellgerät von BMW zur
Verfügung gestellt, was mir sehr geholfen hat, den ein oder
anderen Wert an diesen Vergasern korrekt
einzustellen.
Andy, vielen Dank dafür!
So sieht das Ding aus. Der Vergaser wird, wie im
Bild angeschraubt, alles Erforderliche angeschlossen,
und über ein Niveau-Röhrchen kann man dann
außerhalb des Vergasers den Benzinstand im Schwim-
mergehäuse ablesen und entsprechend einstellen. Mit dem Skalen-Röhrchen, ganz oben
am Gerät, wird
dann die korrekte Einspritzmenge der
Beschleunigungspumpe ermittelt.
Perfekt!
(O==00==O) ti
Damit können die Vergaser zwar schon mal
provisorisch drauf, aber ich warte immer noch auf die 4
Federn (nein nein nein, nicht der Film!)
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Aber es gibt ja noch genügend anderes zu tun…
Jetzt kommt erst mal das wichtigste Teil wieder
seinen alten Platz: Das alte original Typenschild!
Man sieht ihr die 42 Jahre nicht an. Da haben wir
schlimmes gesehen. Das ging bis zur Unlesbarkeit.
Ja Ja, es liegt halt kein
Salz auf den Straßen von Saint Tropez…
Weiter geht’s mit allen Zierleisten rundherum. Das
Bild oben hatten wir schon mal. Und zwar im 5. Teil,
bei der großen „Anprobe“
Da war das Blech aber noch schwarz! :)
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Da fällt mir doch gerade was Saublödes auf - Ich
dachte immer, ich vergess nix…
Zum Verschrauben der Sonnenblenden gibt es 4 Blechmuttern
(im Bild unten stark vergrößert). Die
müssen unter den vorderen Ecken des Daches auf dessen
Innenrahmen gesteckt werden.
Da kommt man aber nicht mehr ran, wenn der „Himmel“
schon drin ist.
Na, merkt ihrs auch?
*arghhh…*
So sehen die Dinger aus.
Also was tun?
Ich habe also eine Weile gegrübelt, und dann kam
mir tatsächlich eine Idee!
Also „Himmel“ wieder runter ist keine Option! Ich habe also ein ca. 1cm großes Loch an der
Stelle in
den Himmel geschnitten, wo ohnehin die Achsen der
Sonnenblenden durchkommen. Dann habe ich an die
Blechmutter ein kleines Stück Schnur gebunden (Bild
unten), und die Blechmutter dann mit dem kleinen
Finger durch das Loch im „Himmel“ geschoben, und
Blind auf den Rahmen geschoben. Nach einigen
Anläufen hat es dann schließlich mit allen 4
geklappt!
*ufff*
(Die Schnur war dazu da, dass wenn mir die
Blechmutter entgleitet, diese ja „innen“ in den „Himmel“ fällt,
wo ich möglicherweise nicht mehr rankomme, oder
schlimmer noch, in die A-Säule rutscht, und dort für
immer verschwindet. Sie käme in diesem Fall zwar
unten im Schweller wieder raus, aber da kommt man
ja auch nicht mehr ran!)
Somit kann die Frontscheibe nun auch rein.
Dann werden die Türpappen angebaut, die Sitze
eingebaut, und jetzt kann ich mich schon langsam um
die Termine für TÜV und Gutachter kümmern.
Wie ihr im Bild sehen könnt, hat BMW gerade wieder
die „obercoolen“ geflochtenen Fußmatten im
Programm!
Die Lenksäulenabdeckung ist fertig! Die
Lackoberfläche hat ein gesprenkeltes Muster, und das hat der
Lackierer tatsächlich wirklich toll hinbekommen!
Wie ihr in diesem Bild ebenfalls sehen könnt, habe ich
die Sitzschienen mit der Arretierung am Sitz.
Ich habe mich lange mit Manfred beraten, was denn
nun richtig ist, für mein Baujahr - die Arretierung
am Sitz, oder außen an der Sitzkonsole?
Eine Frage im 02-Forum brachte die Lösung! Ein
Mittglied dort hat ein umfangreiches Archiv mit
„Service Informationen“, die BMW in regelmäßigen
Abständen im Werk herausgibt, die u. A. wichtige
Änderungen während der Produktionsphase
beschreiben.
Diese „SI“ von 1969 betraf die
Sitzschienenverriegelung, und es wurde für alle Modell angegeben, ab
welcher Fahrgestell-Nummer diese Änderung gilt.
Für alle 2002ti gilt daher die „neue“
Sitzschienenverriegelung ab Fahrgestell-Nummer 1 684 605.
Da ich da nun nummerntechnisch knapp drüber bin,
musste ich also diese Sitzschienenverriegelung um-
bauen auf diejenige in der Sitzkonsole.
Das passt jetzt auch! :)
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Dass die komplette Restauration eines solchen Autos
nicht ganz ohne Pannen geht, haben wir ja schon
gesehen, aber das hier ist wirklich ärgerlich: Der
„Himmel“-Klebstoff hat, hinten an der Pappe unter dem
Dach, nicht gehalten, und sich im Laufe der
vergangenen Tage wieder gelöst.
Ausgerechnet an so eine saublöden und kniffligen
Stelle…
Vermutlich habe ich den Fehler auch schon gefunden.
Die Pappe im Dach ist die „alte“, da es eine neue
nicht mehr gibt. Sie war ja auch noch in Ordnung,
und daher sprach nichts gegen eine Weiterverwen-
dung. Nun habe ich wohl den alten Kleber daran nicht ausreichend entfernt,
und der neue Kleber hat
sich wahrscheinlich nicht mit den Resten des alten
Klebers vertragen. Somit wurde das Ganze „weich“,
und hat sich wieder gelöst.
Da auch hier das Runternehmen des gesamten „Himmels“
(wieder mal) keine Option ist, muss die
Reparatur im eingebauten Zustand gehen.
Also Heckscheibe wieder raus, und diesmal richtig
sauber machen. Man kommt da gerade so ran, und
es ist ziemlich Fummelig. Alles sauber, kann der Bereich
nun wieder verklebt werden. Dazu bleibt aber
eben nicht viel Platz, und somit muss sich dann im
Laufe der Zeit zeigen, ob es hält.
Nachdem nun wieder alles an seinem Platz ist, kann
die Heckscheibe wieder rein.
Langsam habe ich wieder Übung darin! :)
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Weiter geht es zum 9. und letzten Teil.