Teil 1            Teil 2                Teil 3                Teil 4                Teil 5                Teil 6          Teil 7                Teil 9

 

 

 

Weiter geht es mit dem 8. Teil!

 

 

Das Einsetzen der fertig zusammengebauten Hinterachse war von der leichteren Gangart, und zu Zweit

binnen weniger Minuten erledigt.

Nach 14 Monaten steht er nun, zumindest schon mal hinten, wieder auf eigenen Rädern.

 

IMG_1525.JPG

 

 

Jetzt wird die Vorderachse komplettiert. Dazu müssen an den Motorträger mit den Querlenkern die

Federbeine montiert werden.

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

Zwischendurch noch ein Bild von den zahlreichen Nebenschauplätzen hier im Haus…

Der graue 02 (rechts im Bild) ist ein früher 1967er 1600-2 mit mechanischer Kupplungsausrückung,

Ein-Kreis-Bremse und 6V-Lichtanlage. Völlig unverbastelt, und absolut original und vollständig!!!

Ein ausgesprochen seltener Glücksfall in „bristol“.

 

Der rote im Hintergrund ist ein echter ti, und wird gerade zerlegt. Dieser Wagen erfordert demnächst

den Wiederaufbau mit einer Richtbank.

Der Wagen war früher im Renneinsatz gefahren, und ist in entsprechendem Zustand. Wir schätzen den

Austausch von mind. 50% der Karosserie. 235er Reifen und sehr zügige Gangart fordern halt ihren Tribut.

 

IMG_1546.JPG

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

Weiter geht’s mit einem etwas ansehnlicheren BMW weiter links in der Halle, außerhalb dieses Bildes!  :)

 

Die Federbeine sind mit ihren 6 Schrauben ebenfalls rech flott eingesetzt,…

 

IMG_1582.JPG

 

…und dann können auch schon die Radnaben und Bremssättel aufgesetzt werden.

 

Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag.

 

IMG_1598.JPG

 

So, auch die Vorderachse ist jetzt komplett.

 

Es gibt hier eine Besonderheit: Die Achsverschraubungen, die in den Gummilager geführt sind, dürfen

noch nicht festgeschraubt werden. Das geschieht erst wenn der Wagen auf eigenen Rädern in Ruhelage

steht. Der Hintergrund dazu ist, dass sich diese Gummilager in-sich verdrehen, wenn die Räder ein-,

oder ausfedern. Verschraubt man diese Lager in völlig ausgefederten Zustand (wie auf dem Bild) werden

sie beim Einfedern zerreißen da dann der Verdreh-Weg im Gummi zu groß ist.

Und um diese „offenen Baustellen“ nun nicht zu vergessen, kommen kleine rote Pfeile (Aufkleber) auf

die Kotflügel, um darauf hinzuweisen! Sind die Schrauben angezogen, kommen die Pfeile wieder ab!  :)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Jetzt geht es an den Aufbau der Türen. Die komplette Mechanik muss rein. D.h. Türschließe und

Dreiecksfenster mit Fensterhebemechanik und Fangband. Das ist gefühlt, abgesehen von den Vergasern,

die andere Hälfte aller Schrauben an diesem Auto. :)

 

IMG_1604.JPG

 

Dazu kommt, dass es so gut wie keinen Referenzpunkt für die Einstellung der ganzen Konstruktion gibt,

und alle Schraublöcher im Blech als Langlöcher ausgeführt sind.

Am besten beginnt man mit dem korrekten Ausrichten des Türkastens zur Karosserie. Spaltmaße und

Höhe beachten! Dann setzt man den Dreiecksrahmen ein, und positioniert ihn so, dass er im Fenster-

bereich sauber am Tür-Gummi abschließt und korrekt zur A-Säule ausgerichtet ist und sauber parallel

dazu verläuft. Die Feineinstellung der Seitenneigung kommt später, kann aber ohne Probleme schon

mal auf maximale Innenneigung gebracht werden, wenn man mit den „harten“ Vollgummi-Türdichtungen

arbeiten muss, die zuletzt auf dem Markt waren. Angeblich bringt BMW neue aus Moosgummi, ich habe

aber noch keine gesehen. Mein BMW-Händler vertröstet mich seit Anfang des Jahres.

Ich warte jetzt nicht mehr – ich habe die „harten“ eingebaut, und es funktioniert tatsächlich tadellos!

 

Der Trick bei der ganzen Einstellerei ist, dass die Seitenscheibe dann beim Herunterkurbeln nicht nach

hinten abkippt!

Dazu muss der „Rollschuh“ bei mittiger Scheibe mit entsprechender Vorspannung gegen das Schienen-

profil gedreht werden. Halten und festschrauben. Darauf achten, dass der Halter für den Anschlag nach

oben nicht wieder verrutscht! Sofort im Anschluss wird die hintere Schiene gegengelegt, und ebenfalls

verschraubt.

 

Fertig! :)

 

Das ist natürlich eine „etwas“ vereinfachte Beschreibung der ganzen Prozedur, und diejenigen von Euch,

die das schon mal gemacht haben, wissen was ich damit meine…

 

(Für die Genau-Hingucker: Ich weiß, der Türöffner ist an der falschen Stelle und auch noch der linke.

Der kommt natürlich dort wieder weg, wenn die Fensterkurbeln endlich da sind! Da die Aufnahme aber

die Selbe ist, hilft er mir schon mal beim Einstellen.)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

So, die Fenster kurbeln sauber rauf und runter, und das Auto steht komplett auf seinen Rädern.

 

Es wird (langsam)!

 

 

IMG_1608.JPG

 

Auch der Kofferraum ist fertig und ich schaue mich begierig nach Arbeit um.

Manfred meint, er hätte da noch einen grauen 1600-2 ...

Wir grinsen uns an, und ich bedanke mich für das freundliche Angebot, lehne aber dennoch erst mal ab.

:)

 

Weiter geht’s mit dem Innenausbau. Die A-, und B-Säulen müssen mit Kunstleder verklebt werden,

und dann kommt eine Arbeit, vor der ich mich am Liebsten gedrückt hätte:

 

 

Der Einbau des „Himmels“!

(düstere schwere dramaturgische Musik, leise grollender Donner im Hintergrund zur Untermahlung dieses entsetzlich bedeutungsschwangeren Satzes!)

 

 

Mein Mut wir von Heerscharen von apokalyptischen Reitern bedroht, die Hände sind schon ganz feucht,

das Schwert des Damokles schaukelt bedenklich über mir… Aber als Alleinunterhalter bleibt einem eben

nichts erspart, und daher muss ich da wohl ran.

 

Also erst mal Hände waschen!

Der Sauberkeitsstandard, der in der medizinischen Chrirurgie verlangt wird, stellt für diese Arbeit das

gerade noch akzeptable Minimum dar!

 

Der Himmel ist    w e i ß  !

Jetzt heißt es aufpassen!

 

Also erst mal das ganze Gebilde reinhängen, und mittig ausrichten. Den hinteren Pappträger verkleben,

dann nach vorne abspannen, und mit Klammern fixieren. Die C-Säulen ausrichten, und rundherum zu-

schneiden. Alles ankleben, und fertig.

e voilà!

 

Aber auch das ist wieder eine recht euphemistische Kurzbeschreibung des eigentlichen Aktes!  :)

 

IMG_1627.JPG

 

 

Aber hey - drin isser!

 

IMG_1648.JPG

 

Nachdem das nun erledigt ist *uff*, können nun die Tür-, und Fenstergummis eingesetzt bzw. wo erfor-

derlich, eingeklebt werden, und die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe können rein.

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

Als nächste wird die Vorderkante des Armaturenträgers (das Blechteil, dass das Armaturenbrett und die

Lenksäule trägt) schwarz gestrichen, damit man später zwischen den Bauteilen des Armaturenbretts

kein „Orange“ durchscheinen sieht.

 

Dann kann auch schon das Armaturenbrett rein.

(Ich weiß, das Kabel zum Lichtschalter liegt falsch. Das habe ich vor dem Einbau noch korrigiert!)

:)

 

IMG_1663.JPG

 

Das Armaturenbrett ist neu, und kommt in einem ansehnlichen Karton.

Also auspacken und begutachten.

 

IMG_1665.JPG

 

 

Zack, und drin ist es. Ein Klacks!  =)

 

IMG_1666.JPG

 

 

IMG_1668.JPG

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

Als nächstes kommt der Teppich.

 

Wie bereits erwähnt, ist der von ARNOLD, und passt tatsächlich „wie die Faust aufs Auge“.

Ich bin begeistert!

 

IMG_1678.JPG

 

Das Bild ist leider nicht so toll. Meine Kamera macht bei schlechter Beleuchtung einfach keine guten

Fotos mehr.

In der Mitte könnt ihr einen Chrombügel über dem Handbremshebel sehen. Der gehört zu einem wahrhaft

abenteuerlichem Gurtsystem von der Firma „KLIPPAN“.

Dazu später mehr.

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Neue Baustelle: Nochmal die Vergaser. Nachdem sie nun seit einiger Zeit schon zusammen sind, habe

ich immer noch auf die 4 Federn gewartet (nein, nicht der Film). Diese Federn  gehören zu den Kaltstart-

klappen. Meine Federn waren leider kaputt.

 

Herr Kind, von der „Vergaserwerkstatt“ war so freundlich, bei meiner Teilebeschaffung rund um die

SOLEX-Vergaser mit Rat und Tat, und sogar einigen gratis Teilen, zur Seite zu stehen.

Also noch einmal vielen Dank an dieser Stelle!

 

Und gleich noch einen weiteren Dank möchte ich loswerden – der Andy Andexer hat mir freundlicherweise

ein Schwimmerstandeinstellgerät von BMW zur Verfügung gestellt, was mir sehr geholfen hat, den ein oder

anderen Wert an diesen Vergasern korrekt einzustellen.

 

Andy, vielen Dank dafür!

 

 

IMG_1628.JPG

 

So sieht das Ding aus. Der Vergaser wird, wie im Bild angeschraubt, alles Erforderliche angeschlossen,

und über ein Niveau-Röhrchen kann man dann außerhalb des Vergasers den Benzinstand im Schwim-

mergehäuse ablesen und entsprechend einstellen. Mit dem Skalen-Röhrchen, ganz oben am Gerät, wird

dann die korrekte Einspritzmenge der Beschleunigungspumpe ermittelt.

Perfekt!

 

 

(O==00==O) ti

 

 

 

 

IMG_1634.JPG

 

Damit können die Vergaser zwar schon mal provisorisch drauf, aber ich warte immer noch auf die 4

Federn (nein nein nein, nicht der Film!)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

Aber es gibt ja noch genügend anderes zu tun…

 

 

Jetzt kommt erst mal das wichtigste Teil wieder seinen alten Platz: Das alte original Typenschild!

 

IMG_1636 - Kopie.JPG

 

Man sieht ihr die 42 Jahre nicht an. Da haben wir schlimmes gesehen. Das ging bis zur Unlesbarkeit. 

Ja Ja, es liegt halt kein Salz auf den Straßen von Saint Tropez

 

IMG_1650.JPG

 

Weiter geht’s mit allen Zierleisten rundherum. Das Bild oben hatten wir schon mal. Und zwar im 5. Teil,

bei der großen „Anprobe“

Da war das Blech aber noch schwarz! :)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

Da fällt mir doch gerade was Saublödes auf - Ich dachte immer, ich vergess nix…

 

Zum Verschrauben der Sonnenblenden gibt es 4 Blechmuttern (im Bild unten stark vergrößert). Die

müssen unter den vorderen Ecken des Daches auf dessen Innenrahmen gesteckt werden.

Da kommt man aber nicht mehr ran, wenn der „Himmel“ schon drin ist.

 

Na, merkt ihrs auch?

 

*arghhh…*

 

IMG_1662.JPG

 

So sehen die Dinger aus.

 

Also was tun?

 

Ich habe also eine Weile gegrübelt, und dann kam mir tatsächlich eine Idee!

Also „Himmel“ wieder runter ist keine Option!   Ich habe also ein ca. 1cm großes Loch an der Stelle in

den Himmel geschnitten, wo ohnehin die Achsen der Sonnenblenden durchkommen. Dann habe ich an die

Blechmutter ein kleines Stück Schnur gebunden (Bild unten), und die Blechmutter dann mit dem kleinen

Finger durch das Loch im „Himmel“ geschoben, und Blind auf den Rahmen geschoben. Nach einigen

Anläufen hat es dann schließlich mit allen 4 geklappt! 

 

*ufff*

 

(Die Schnur war dazu da, dass wenn mir die Blechmutter entgleitet, diese ja „innen“ in den „Himmel“ fällt,

wo ich möglicherweise nicht mehr rankomme, oder schlimmer noch, in die A-Säule rutscht, und dort für

immer verschwindet. Sie käme in diesem Fall zwar unten im Schweller wieder raus, aber da kommt man

ja auch nicht mehr ran!)

 

 

IMG_1661.JPG

 

Somit kann die Frontscheibe nun auch rein.

 

 

Dann werden die Türpappen angebaut, die Sitze eingebaut, und jetzt kann ich mich schon langsam um

die Termine für TÜV und Gutachter kümmern.

 

 

IMG_1685.JPG

 

Wie ihr im Bild sehen könnt, hat BMW gerade wieder die „obercoolen“ geflochtenen Fußmatten im

Programm!

 

 

Die Lenksäulenabdeckung ist fertig! Die Lackoberfläche hat ein gesprenkeltes Muster, und das hat der

Lackierer tatsächlich wirklich toll hinbekommen!

 

IMG_1690.JPG

 

Wie ihr in diesem Bild ebenfalls sehen könnt, habe ich die Sitzschienen mit der Arretierung am Sitz.

Ich habe mich lange mit Manfred beraten, was denn nun richtig ist, für mein Baujahr - die Arretierung

am Sitz, oder außen an der Sitzkonsole?

 

Eine Frage im 02-Forum brachte die Lösung! Ein Mittglied dort hat ein umfangreiches Archiv mit

„Service Informationen“, die BMW in regelmäßigen Abständen im Werk herausgibt, die u. A. wichtige

Änderungen während der Produktionsphase beschreiben.

Diese „SI“ von 1969 betraf die Sitzschienenverriegelung, und es wurde für alle Modell angegeben, ab

welcher Fahrgestell-Nummer diese Änderung gilt.

Für alle 2002ti gilt daher die „neue“ Sitzschienenverriegelung ab Fahrgestell-Nummer 1 684 605.

 

Da ich da nun nummerntechnisch knapp drüber bin, musste ich also diese Sitzschienenverriegelung um-

bauen auf diejenige in der Sitzkonsole.

 

Das passt jetzt auch!  :)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

Dass die komplette Restauration eines solchen Autos nicht ganz ohne Pannen geht, haben wir ja schon

gesehen, aber das hier ist wirklich ärgerlich: Der „Himmel“-Klebstoff hat, hinten an der Pappe unter dem

Dach, nicht gehalten, und sich im Laufe der vergangenen Tage wieder gelöst.

Ausgerechnet an so eine saublöden und kniffligen Stelle…

 

IMG_2050.JPG

 

 

Vermutlich habe ich den Fehler auch schon gefunden. Die Pappe im Dach ist die „alte“, da es eine neue

nicht mehr gibt. Sie war ja auch noch in Ordnung, und daher sprach nichts gegen eine Weiterverwen-

dung. Nun habe ich wohl den alten Kleber daran nicht ausreichend entfernt, und der neue Kleber hat

sich wahrscheinlich nicht mit den Resten des alten Klebers vertragen. Somit wurde das Ganze „weich“,

und hat sich wieder gelöst.

 

Da auch hier das Runternehmen des gesamten „Himmels“ (wieder mal) keine Option ist, muss die

Reparatur im eingebauten Zustand gehen.

Also Heckscheibe wieder raus, und diesmal richtig sauber machen. Man kommt da gerade so ran, und

es ist ziemlich Fummelig. Alles sauber, kann der Bereich nun wieder verklebt werden. Dazu bleibt aber

eben nicht viel Platz, und somit muss sich dann im Laufe der Zeit zeigen, ob es hält.

 

Nachdem nun wieder alles an seinem Platz ist, kann die Heckscheibe wieder rein.

Langsam habe ich wieder Übung darin!  :)

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Weiter geht es zum 9. und letzten Teil.

 

 

Impressum

 

Counter / Zähler